Dein Herz in meinem Hirn
Regie: Rosa von Praunheim
D, 2005, 83 min., Farbe, FSK: 16
Zwei Männer treffen sich im Internet bei einem Schach-Chat. Sie kommen sich näher. Ein Machtspiel beginnt, bis der eine den anderen bittet, ihn aufzufressen.
Inhalt
Inhalt
Achim lebt allein in Berlin Spandau in einem Einfamilienhaus. Er hat sich vor kurzem von seiner Frau Karin getrennt, die ihm fast das ganze Haus leer geräumt hat. Achim ist Lehrer, ist aber wegen Depressionen seit sieben Monaten nicht mehr in die Schule gegangen. In einem Chatroom lernt er Peter kennen, anfänglich eine Schachfreundschaft, aus der sich aber mehr entwickelt. Peter versucht Achims Schwäche in Stärke umzuwandeln. Er regt ihn an, in sadomasochistischen Rollenspielen, seine Gefühle auszuleben. Mal spielt Peter eine russische Nutte, einen missratenen Schüler oder einen Polizisten. Achim ist seine eigene Mutter, die in großer Angst vor ihrem missratenen Sohn lebt. In der Küche spielen sie den Kannibalen von Rothenburg nach und Peter droht, sich selbst den Schwanz abzuschneiden. Die Beziehung wird immer intensiver, bis einer den anderen bittet, ihn zu töten und in sich aufzunehmen. Das Fleisch in der Gefriertruhe erinnert an Peter. Achim wird Peter nicht los, im Keller, im Schlafzimmer, überall erscheint er ihm und ermuntert ihn, stolz auf seine Tat zu sein.
Credits
Stabliste
Produktion: Rosa von Praunheim
Produktionsleitung: Markus Humsberger, Martin Kruppe
Buch und Regie: Rosa von Praunheim
Kamera: Lorenz Haarmann, Jens Pätzold, Daniela Knapp, Katinka Minthe
Ton: Lilly Grote
Schnitt: Julia von Heinz
Regieassistenz: Julia von Heinz
Szenenbild: John QuesterSpecial Effects: Dr. Jones Laboratories
Musik: Christoph Gracian Schubert
Technische Bearbeitung: Mike Shephard
Darsteller: Martin Ontrop, Martin MolitorPressestimmen
Pressestimmen
Praunheims Film gehörte zweifellos zu den Highlights in Hof. »Dein Herz in meinem Hirn« ist kein bebildertes Dramaturgiekonstrukt, sondern eine dramatische Versuchsanordnung mit vergleichsweise offenem Ausgang. Es geht nicht um abgeschlossene drei Akte, sondern um das Leben, das manchmal unberechenbar ist. (BerlinMagazin tip, Nov. 2005)
Biografie
Biografie
Rosa von Praunheim gilt als wichtiger Vertreter des postmodernen deutschen Films in den Genres Dokumentar-, Autoren- und Avantgardefilm. Er war vor allem mit seinem Dokumentarfilm von 1971 Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt der öffentliche Wegbereiter und einer der Mitbegründer der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Werk umfasst zahlreiche Filme, Bücher, Hörspiele und Theaterstücke und wurde vielfach ausgezeichnet. 2015 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Interview
Interview
Festivals
Festival Deutschland und Preise
Weltpremiere: Montreal, 09.2005
Pressematerial
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