D 2014, 80 Min, FSK: ohne Altersbeschränkung
Nachwuchsregisseurin Isabell Šuba hat es geschafft. Einer ihrer Kurzfilme läuft auf dem Filmfest in Cannes. Empört über keinen einzigen Wettbewerbsbeitrag von einer Frau, gibt sie ihre Identität für die Reise nach Cannes an Schauspielerin Anne Haug ab und wagt ein filmisches Experiment.
Cast & Crew
Stabliste
PRODUKTION
Matthias Weidenhöfer, Isabell Šuba
BUCH
Isabell Šuba, Lisa Glock
REGIE
Isabell Šuba
KAMERA
Johannes Louis
MONTAGE
Clemens Walter
TON
Tina Laschke
SOUND
Michael Thumm, Bettina Bertok
CAST
Anne Haug, Matthias Weidenhöfer, Eva Bay
Pressestimmen
Pressestimmen
Eine Filmemacherin und ihr Produzent sind während des Filmfestivals in Cannes auf der Suche nach Geld für ihr nächstes Projekt. Für deutsche Filmemacher bedeutet das in erster Linie: Kontakt suchen zu einflussreichen Menschen in der Filmförderung und bei den Fernsehsendern. Also versucht man, Einladungen für die entsprechenden Empfänge zu ergattern, für den von German Films und den auf der Jacht von Arte. Und zwischendurch dann noch ein Interview mit einer Journalistin, die ein Herz für den Nachwuchs hat. Vieles davon läuft schief. Der zwei Tage vor der Regisseurin angereiste Produzent hat die Karten nicht besorgt, präsentiert dafür aber eine Mitbewohnerin in dem sowieso schon engen Apartment. Entsprechend verbringen die beiden die meiste Zeit damit, sich zu streiten, was von konkreten Vorwürfen bis zu grundsätzlichen Statements über die Gegensätze zwischen Männern und Frauen reicht. Sagt sie: »Du hast den Tag verkackt!«, so antwortet er: »Du bist so verbissen!« Mit dieser Auffassung steht er nicht alleine da, auch als Zuschauer, der das Unbehagen der Filmemacherin teilt, dass in jenem Jahr kein Film einer Frau im Wettbewerb von Cannes lief, kann man nicht allzu viel Sympathie für diese Figur aufbringen, die dem Produzenten vorwirft, seine Arbeit nicht zu machen, während sie selber angesetzte Arbeitsgespräche lieber dazu nutzt, mit anderen Frauen zu flirten. Zwischen Bildern von der Tristesse der nächtlichen Seitenstraßen in Cannes und den wohlbekannten Aufnahmen vom roten Teppich vor dem Festivalpalais, karikaturhaft überhöht, besitzt der Film einige satirisch zugespitzte Momente, etwa wenn der Arte-Redakteurin schon der Titel des neuen Filmprojekts nicht gefällt und auch dessen Plot sie (und den Zuschauer) eher ratlos zurücklässt. Wie die meisten Filme zum Thema Leinwandrealität und Fiktion ist auch dieser einer, der ein Spiel mit der Wirklichkeit inszeniert, denn die »Isabell Šuba« im Film ist nicht die Isabell Šuba, die den Film gedreht hat, sondern die Schauspielerin Anne Haug, wie wir am Ende erfahren. Dafür aber ist ihr Sparringspartner im Film, der Produzent »David Wendlandt« der wahre Produzent dieses Films, Matthias Weidenhöfer. Isabell Šuba hat die Einladung ihres Kurzfilms nach Cannes 2012 genutzt, um sich dort unter anderem Namen, als Filmstudentin, anzumelden und ihre eigene Identität der Schauspielerin überlassen. In fünf Tagen wurde dann vor Ort dieser Film gedreht, als Abschlussfilm an der Potsdamer HFF und mit Hilfe von Crowdfunding. Mit diesen am Ende des Films stehenden Informationen darf der Zuschauer sich fragen, was denn »wahr« war an dem vorher Gesehenen: Wurde das Verhältnis zwischen Regisseurin und Produzent inspiriert von der Wirklichkeit? Gibt es ein Filmprojekt mit dem TitelDEAR SHERIFF wirklich? Aber will man das wirklich wissen?
Frank Arnold, epd-Film (18.07.2014)
Der interessanteste und am kontroversesten diskutierte Beitrag zum Thema weibliche Filmschaffende kam jedoch von Isabell Šuba, die ihren Film umstandslos programmatisch "Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste" genannt hat. Just im Jahr des Brandbriefes war Šuba mit einer Kurzdokumentation nach Cannes eingeladen. Šuba fährt zwar zum Festival, überlässt ihre Akkreditierung jedoch der Schauspielerin Anne Haug, die eine semifiktive Isabell Šuba spielt und vom misslungenem Pitch zur glamourösen Party zum verhunztem Interview hetzt. Ehrgeizig und ideenreich, chaotisch, manipulativ und selbstgerecht: Mit ihrem Film-Alter-Ego stellt Šuba selbstbewusst eine komplexe, streitbare Frauenfigur aus, die sich oft selbst im Weg steht. Als Analyse einer Branche, die Frauen systematisch benachteiligt, eignet sich das Experiment nur bedingt, dafür fehlt die Konfrontation mit den mutmaßlichen Gatekeepern des Festivals. Als Empfehlung für eine Regisseurin, die keine Angst vorm Nichtgefallen hat, funktioniert der Film aber bestens. In Cannes wurde "Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste" übrigens abgelehnt. Die Zukunft eines gleichberechtigteren Kinos scheint tatsächlich in Nordbayern statt Südfrankreich begonnen zu haben.
Hannah Pilarczyk, Spiegel Online (28.10.2013)
Biografie
Biografie
Isabell Šuba ist 1981 in Berlin geboren. Nach einem Mediendesign-Studium an der Media Design Akademie Berlin studierte sie von 2005 bis 2011 Film- und Fernsehregie an der HFF„Konrad Wolf“ Potsdam- Babelsberg. Seit 2012 arbeitet sie dort als Meisterschülerin an ihrem Debütspielfilm. Außerdem wurde sie 2012 in das Stipendiatenprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung „Begabtenförderung“ aufgenommen. Ihre letzten Filmarbeiten sind 2013 „Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste“, 2011 „Jetzt aber Ballett“, 2010 „Chica XX Mujer“. Ihre Filme wurden bereits international ausgewertet. Als letztes lief „Chica XX Mujer“ auf den internationalen Filmfestspielen in Cannes, auf der Berlinale sowie im MoMA in New York und auf dem Next Reel International Film Festival in Singapur. Außerdem arbeitet Isabell ehrenamtlich für die Jugendhilfsorganisation „Jugendnotmail“ und macht Ende des Jahres einen Film zusammen mit Kindern aus der Nachmittagseinrichtung der Caritas. Die Premiere ihres Langfilmdebüts „Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste“ will sie als Startschuss nutzen, um langfristig ein Netzwerk für Frauen aus der Film- und Theaterszene aufzubauen.
Filmografie:
SPIELFILM
2013 - Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste - Spielfilm
2012 - Peter Pan ist tot - Spielfilm
2011 - Jetzt aber Ballett - Spielfilm
2010 - Chica XX Mujer - Dokumentafilm
2009 - Tallulah & Killerhead - Spielfilm
2008 - Fußball ist alles - Dokumentarfilm
2007 - 12. Etage - Dokumentarfilm
2005 - Vier deutsche Fäuste - Dokumentarfilm
Regiestatement
Regiekommentar
"Unser Film entstand im Mai 2012 während der 65. Filmfestspiele in Cannes, als ich mit meinem Kurzfilm „Chica XX Mujer“ auf der „Kurzfilmrolle“ von Germanfilms eingeladen war. Meine Freude über die Einladung zum wichtigsten Filmfest der Welt wurde schnell getrübt, denn wie ich im Vorfeld mitbekam, lief im oðziellen Wettbewerb kein einziger Film von einer Frau. Wie ich nach etwas Recherche herausfand, scheint das die Regel: in den letzen sechzig Jahren hat nur einmal eine Frau die begehrte Goldene Palme gewonnen - und zwar Jane Campion mit „Das Piano“. Kann es sein, dass Frauen immer noch in der Rolle feststecken, den roten Teppich eher mit einem schicken Kleid zu schmücken statt mit ihrem künstlerischen Talent? Mich quälte die Frage, ob es in einem fairen Auswahlverfahren eines internationalen Festivals wirklich möglich ist, dass es über Jahrzehnte hinweg angeblich immer nur Filme von Männern auf die ersten Listenplätze schaðen. Zumal durch aktuelle Studien belegt ist, dass das Geschlechterverhältnis in Regie-, Kamera- und Produktionsstudiengängen inzwischen ausgeglichen ist. Aus reiner Enttäuschung über das Fehlen weiblicher Vorbilder beschloss ich die Sache an dieser Stelle selbst in Hand zu nehmen und ein Zeichen zu setzen. Die Idee für die Geschichte entstand somit aus einem sehr persönlichen Konflikt: einerseits freute ich mich darüber, als junge Filmemacherin nach Cannes geladen zu sein, anderseits musste ich mich mit der Frage beschäftigen, wie realistisch die Chancen für weibliche Filmemacherinnen tatsächlich sind, im Filmbusiness Fuß fassen zu können. Ich nutzte also meine Einladung nach Cannes, um vor Ort einen neuen Film zu drehen. Und zwar mit einer Hauptfigur, die genau dieses rare aber wichtige Frauenbild erzählt: talentiert, selbstbewusst und kämpferisch."
Pressematerial
Pressematerial
Festivals
Awards
2014, Max Ophüls Preis - Best socially relevant film
2014, Max Ophüls Preis - Pupils Jury AwardsFestivals
2013 - Zurich Film Festival, Schweiz
2013 - Internationale Hofer Filmtage, Deutschland
2013 - Torino Film Festival, Italien
2013 - Max-Ophüls-Preis, Deutschland
2014 - achtung berlin - new berlin film festival, Deutschland
2014 - Kitzbühel Film Festival, Österreich
2014 - Queersicht Filmfestival, Schweiz
2015 - Portland German Film Festival, USA
2015 - Women Make Waves Film Festival, Taiwan
2015 - German Film Festival, Singapore
2015 - FILMZ - Festival des deutschen Kinos, Deutschland
2016 - China Women's Film Festival, ChinaKinotermine
KINOTERMINE
PREVIEWS und PREMIERE
am 30.07.2014 um 19:30 Uhr - Monopol Kinos MÜNCHEN-Preview in Anwesenheit von Isabell Šuba
am 31.07.2014 um 20:00 Uhr - Filmkunsttheater Casablanca NÜRNBERG-Preview in Anwesenheit von Isabell Šuba
am 14.08.2014 um 20:00 Uhr - Hackesche Höfe Kino BERLIN-PREMIERE (OmenglUT) in Anwesenheit von Isabell Šuba und Cast
KINOSTART: 14.08.2014
BERLIN
am 22.07.2015 Lichthof der Humboldt-Universität (im Rahmen der Ausstellung "ENTER the real world") in Anwesenheit von Isabell Šuba
am 19.08.2014 Freiluftkino im Cassiopeia in Anwesenheit von Isabell Šuba und Cast
am 28.08.2014 Freiluftkino Pompeji in Anwesenheit von Isabell Šuba
am 06.09.2014 Lichtblick Kino in Anwesenheit von Anne Haug
am 14.01.2017 ORI Projektraum in Anwesenheit von Isabell Šuba und Anne Haug
14.08. - 20.08.2014 CinemaxX Potsdamer Platz
14.08. - 10.09.2014 Eiszeit Kino
14.08. - 10.09.2014 Hackesche Höfe Kino (OmenglUT)
14.08. - 03.09.2014 Kino in der Kulturbrauerei
14.08. - 10.09.2014 Sputnik Kino
20.-23., 26.09., 13.10.2014 Babylon-Mitte
28.08. - 17.09.2014 Filmrausch Moabit
28.08. - 01.10.2014 Zukunft Programmkino Ostkreuz
04.08. - 24.09.2014 Lichtblick Kino
am 08.02.2018 Ladenkino Filmkunst
am 12.09.2018 Zuckerzauber
BAMBERG
11.12. - 17.12.2014 Lichtspiel Bamberg
BERN - CH
07.11.2014 Queersicht Filmfestival
BIELEFELD
am 16.09.2014 Frauenkulturzentrum
BREMEN
06.09. - 10.09.2014 City 46
am 10.09.2014 City 46 in Anwesenheit von Matthias Weidenhöfer
BRÜHL - AT
am 18.03.2015 Zoom Kino
BUCKOW
18. - 24.09.2014 Parklichtspiele
DORNBIRN - AT
am 14.10.2015 Spielbodenkino
DORTMUND
14.08. - 20.08.2014 sweetSixteen-Kino im Depot
DRESDEN
14.08. - 27.08.2014 Thalia Kino Dresden
DÜSSELDORF
14.08. - 20.08.2014 Metropol
FRANKFURT
14.08. - 03.09.2014 Orfeo Erben Kino
am 24.08.2014 Deutschen Filmmuseum in Anwesenheit von Isabell Šuba
am 23.09.2015 Mal seh' n in Anwesenheit von Anne Haug
am 03.11.2015 EVAngelisches Frauenbegegnuszentrum
FREIBERG
am 05.01.2016 ePi-Zentrum
FREIBURG
am 16.11.2016 AKA Filmclub
GÖTTINGEN
13.10. - 15.10.2014 Lumiere
am 19.01.2015 Studentenwerk Göttingen - Clubkino
HAMBURG
14.08. - 27.08.2014 3001 Kino
am 16.08.2014 3001 Kino in Anwesenheit von Isabell Šuba u. Anne Haug
am 23.04.2016 L-Beach in Anwesenheit von Isabell Šuba
HEIDELBERG
am 14.09.2014 Karlstor Kino in Anwesenheit von Isabell Šuba und Lisa Glock
am 01.07.2018 Karlstor Kino
HILDESHEIM
am 28.01.2015 Burgtheater der Universität in Anwesenheit von Isabell Šuba
JENA
am 29.04.2015 Uni Filmclub / Café Wagner
KARLSRUHE
KIEL
21.08. - 03.09.2014 Kino in der Pumpe
KONSTANZ
16.10. - 22.10.2014 Scala Kinocenter
04.12. - 10.12.2014 Zebra Kino
KÖLN
14.08. - 10.09.2014 Filmhauskino
am 17.08.14 Filmhauskino in Anwesenheit von Isabell Šuba und Anne Haug
am 25.03.15 Filmforum /Kino im Museum Ludwig in Anwesenheit von Isabell Šuba
LANGENHAGEN
am 15.08.2015 Fuchsbau Festival in Anwesenheit von Isabell Šuba
LEIPZIG
14.08. - 27.08.2014 Schaubühne Lindenfels
am 15.08.2014 Schaubühne Lindenfels in Anwesenheit von Isabell Šuba und Anne Haug
28.08. - 03.09.2014 Cineding
LINZ - AT
03.11. - 05.11.2014 Moviemento
LÖRRACH
17.10. - 19.10.2014 Free Cinema
LUCKENWALDE
am 16.03.2017 klassMo Kultur-Café in Anwesenheit von Anne Haug & Lisa Glock
MAGDEBURG
am 23.01.2015 Studiokino in Anwesenheit von Isabell Šuba
MAINZ
am 29.11.2015 FILMZ - Festival des Deutschen Kinos
MÜNCHEN
14.08. - 27.08.2014 Monopol Kinos
am 15.05.2018 Filmmuseum München
MÜNSTER
13.10. - 15.10.2014 Cinema & Kurbelkiste
NÜRNBERG
14.08. - 03.09.2014 Filmkunsttheater Casablanca
11.09. - 24.09.2014 Rio Palast
OFFENBACH
am 24.10.2015 Hafen 2
PFORZHEIM
11.09. - 21.09.2014 Kommunales Kino Pforzheim
am 13.09.2014 Kommunales Kino Pforzheim in Anwesenheit von Isabell Šuba und Lisa Glock
POTSDAM
am 28.10.2014 Filmmuseum Potsdam in Anwesenheit von Isabell Šuba
REGENSBURG
21.08. - 27.08.2014 Filmgalerie im leeren Beutel
SAARBRÜCKEN
14.08. - 20.08.2014 Camera Zwo
SCHWÄBISCH HALL
09.10. - 10.10.2014 Kino im Schafstall
SENFTENBERG
am 08.03.2015 Theaterkino in Anwesenheit von Anne Haug
STUTTGART
am 25.09.2015 Frauenkulturzentrum & Cafè Sarah
SYKE
am 05.03.2019 Hansa Kino
WEITERSTADT
am 27.10.2014 Kommunales Kino
WIESBADEN
05.09. - 07.09.2014 Caligari
ZÜRICH - CH
20.11. - 26.11.2014 Xenix im Rahmen des Geran Mumblecore Festival
am 01.05.2018 Züricher Hochschule der Künste
€9.99